Harnblasentumoren
Das Blasenkarzinom stellt insgesamt die fünfthäufigste bösartige Tumorerkrankung des Menschen dar.
Das Risiko für Männer, an Blasenkrebs zu erkranken, ist rund dreimal so hoch wie das Risiko von Frauen. Dementsprechend ist das Blasenkarzinom der vierthäufigste Tumor des Mannes und bei Frauen nur an zehnter Stelle. Bei Männern finden sich rund 30 Neuerkrankungen pro Jahr auf 100.000 Männer. Bei Frauen ist diese Zahl mit 8 : 100.000 geringer. Dies liegt am geringeren Anteil an Rauchern bei den Frauen. Hier ist die Tendenz jedoch leider steigend. In der Bundesrepublik Deutschland treten pro Jahr rund 16.000 neue Fälle von Blasenkrebs auf. In Industrieländern ist Harnblasenkrebs rund sechsmal häufiger als in Entwicklungsländern.
Diagnostik
Wichtigster Hinweis auf das Vorliegen eines Harnblasentumors ist die schmerzlose Blutung aus der Blase (Hämaturie). Bei jeder Hämaturie muss deshalb ein Harnblasentumor ausgeschlossen werden. Die Diagnose wird durch eine endoskopische Untersuchung (Zystoskopie) der Harnblase gestellt.
Behandlung
Nach der endoskopischen Diagnose eines Harnblasentumors wird der Tumor endoskopisch entfernt [transurethrale (über die Harnröhre) Resektion eines Harnblasentumors]. Dieser Schritt erlaubt die genaue Feststellung des Tumorstadiums und des Grades der Tumorentartung. Bei oberflächlich gewachsenen Tumoren, die ca. 70 % der gefundenen Tumoren ausmachen, kann durch diese Operation der Tumor bereits komplett entfernt werden. Aus Sicherheitsgründen kann es dabei notwendig werden, durch eine zweite transurethrale Resektion die komplette Tumorentfernung zu bestätigen, meist im Abstand von ca. vier bis sechs Wochen zum Ersteingriff. Oberflächliche Tumoren treten häufig, auch an anderer Stelle in der Blase, wieder auf (Tumorrezidiv). Durch das Einbringen von Zystostatika wie Mitomycin oder Immunmodulatoren wie BCG-Impfstoffe in die Harnblase (intravesikale Instillation) kann das Risiko des Wiederauftretens von Tumoren verringert werden, dies wird häufig noch im Rahmen der Erstoperation durchgeführt.
Zeigt sich bei der transurethralen Resektion, dass der Tumor bereits in die tiefe Muskelschicht der Blasenwand einwächst (muskelinvasives Wachstum), so kann der Tumor nicht mehr durch eine transurethrale Entfernung geheilt werden. Hier ist die Heilung nur noch durch eine operative Entfernung der Harnblase (radikale Zystektomie) möglich.
Sind bereits Tochtergeschwülste (Metastasen) aufgetreten, so ist in der Regel eine langfristige Heilung nicht mehr möglich. Durch den Einsatz moderner Chemotherapeutika und Strahlentherapie, teilweise auch in Kombination, kann jedoch das Tumorwachstum gehemmt und das Überleben verlängert werden.
In der urologischen Abteilung der Klinik Links vom Rhein werden endoskopische Tumortherapien des Harnblasenkarzinoms angeboten.