Chronisch entzündliche Darmerkrankung, CED, Colitis ulcerosa, Morbus Crohn
Beschreibung
Zu den entzündlichen Darmerkrankungen gehören der Morbus Crohn (MC) und die Colitis ulcerosa (CU). In Deutschland leiden aktuell mehr als 400.000 Menschen an einer CED mit ansteigender Zahl in den letzten zehn Jahren.
Der Morbus Crohn ist eine in Schüben verlaufende, die gesamte Darmwand erfassende, entzündliche Erkrankung, die den Magen-Darm-Trakt vom Mund bis zum Anus befallen kann. Typische Formen umfassen einen Befall verschiedener Abschnitte des Magen-Darm-Traktes und die Entwicklung von Komplikationen, wie zum Beispiel Stenosen (Verengungen), Abszesse (verkapselte Entzündungsherde) oder Fisteln (Verbindung zwischen zwei Hohlorganen, beispielsweise Blase und Darm).
Die Colitis ulcerosa ist eine schubweise verlaufende, nur die Schleimhaut (Mukosa) befallende Darmentzündung, die sich auf den Dickdarm (Kolon) beschränkt. In Abhängigkeit vom Befall kann die Krankheit in verschiedene Unterformen je nach anatomischer Lokalisation eingeteilt werden, wie beispielsweise Linksseitenkolitis oder extensive Kolitis (Pankolitis).
Chronisch entzündliche Darmerkrankungen sind aber nicht nur auf den Darm beschränkte Erkrankungen, sondern es handelt sich um Systemerkrankungen. Die CED können auch Veränderungen etwa an den Augen, der Haut und an inneren Organen verursachen (extraintestinale Manifestation).
Genetisch bedingte (Risiko-) Dispositionen und auch verschiedene Umwelteinflüsse, wie zum Beispiel das Rauchen oder ein übermäßiger Antibiotikagebrauch sowie eine übertriebene Hygiene tragen wahrscheinlich zur Krankheitsentstehung bei. Daß für die Entstehung der Erkrankung eine veränderte Immunantwort bedeutsam ist, scheint unumstritten. Es ist wichtig herauszustellen, dass die betroffenen Patienten mit einer CED nicht nur an einer Darmentzündung leiden, sondern dass der gesamte Mensch erkrankt ist.
Untersuchungen
Zunächst ist die genaue Erhebung der Krankengeschichte sehr wichtig. Für die weitere Abklärung spielt neben Laborbefunden, der Bildgebung durch hochauflösenden Ultraschall und Röntgen/MRT-Untersuchungen die Magen- und Darmspiegelung eine entscheidende Rolle in der Diagnostik der CED. Nur hierbei können Gewebeproben zur genauen Diagnosestellung gewonnen werden.
Behandlung
Hauptsäule ist weiterhin die medikamentöse Therapie, die entsprechend der Schwere und Ausdehnung der Erkrankung nach den aktuellen Leitlinien angewandt wird. Dabei spielen vor allem entzündungshemmende aber auch das Immunsystem beeinflussende Medikamente eine Hauptrolle. Wichtig ist auch die Vermeidung bzw. Behandlung von Mangelzuständen im Rahmen der Grunderkrankung. In besonderen Situationen ist die Zusammenarbeit mit den Kollegen der Chirurgie ausgesprochen bedeutsam.
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