Bandscheibenvorfall an der HWS

Bandscheibenvorfall an der HWS

Eine typische Geschichte:Neurochirurgie bandscheibenvorfall hws1

Es geschah kurz nach dem Umzug: nach Anheben eines schweren Kartons traten bei Herrn M. plötzlich stechende Schmerzen im Nacken auf, von wo aus sie strangförmig in den Arm zogen und im kleinen Finger ein unangenehmes Kribbelgefühl auslösten.

Auch in den Jahren zuvor hatte er gelegentlich Schmerzen im Halswirbelbereich gehabt, die aber einige Tage später, nach Einnahme einer Schmerztablette oder einer Spritze vom Hausarzt, immer rasch wieder abgeklungen waren. Jetzt war das anders: Er hatte permanent Schmerzen, bei Tag und Nacht, in Ruhe oder unter Belastung. Spritzen, Analgetika und Krankengymnastik halfen allenfalls nur kurzfristig. Im Gegenteil nach einigen Tagen wurden die Schmerzen immer unerträglicher und ein Schwächegefühl im Arm war auch noch hinzugetreten.

Die in der Neurochirurgie veranlasste Kernspintomographie und der Untersuchungsbefund bringen schließlich die Ursache zu Tage: Ein Bandscheibenvorfall ist eingetreten. Meist kennt man dieses Krankheitsbild nur im Lendenwirbelbereich, aber auch an der sehr mobilen und im Alltag stark belasteten Halswirbelsäule (HWS) kann sich ein Bandscheibenfragment durch Fehlbelastung lösen und auf eine benachbarte Nervenwurzel Druck ausüben, woraus die geschilderten Schmerzen im Arm resultieren.

Auch hier besteht, wie im vorliegenden Fall, nach erfolglosem Ausschöpfen der konservativen Behandlungsmöglichkeiten die Indikation zur mikrochirurgischen Operation, d.h. Entlastung des Nervs durch Entfernen des Bandscheibenvorfalls unter dem Mikroskop. Zudem wird an der HWS allerdings gleichzeitig eine Stabilisierung des Bewegungssegments durchgeführt.

Früher wurde in der Regel künstlicher Knochenzement verwendet, heutzutage empfehlen sich vorgefertigte Implantate aus Titan oder speziellen Kunststofflegierungen (PEEK-Cages), die während des operativen Eingriffs millimetergenau angepasst werden.                                                

Die neueste und sehr vielversprechende Entwicklung sind Implantate (sog. Bandscheibenprothesen), welche aufgrund ihrer sehr komplexen Konstruktion die Elastizität einer natürlichen Bandscheibe simulieren und auf diese Weise den natürlichen Verhältnissen und der Wirbelsäulenstatik am ehesten gerecht werden. Derartige Eingriffe werden bei entsprechender, fundierter Diagnosestellung und Notwendigkeit ebenfalls in unserer Klinik routinemäßig durchgeführt.

 

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