Multiple Sklerose

Beschreibung

Die Multiple Sklerose (MS), auch als Encephalomyelitis disseminata (ED) bezeichnet, ist eine chronisch-entzündliche Entmarkungserkrankung des zentralen Nervensystems (ZNS). Es ist bis heute nicht bekannt, welche Ursachen zur multiplen Sklerose führen. Allerdings weiß man, dass eine Entzündung des Nervensystems zugrunde liegt. Diese Entzündung führt an verschiedenen Stellen herdförmig zu einer Auflösung der die Nerven umgebenden Schutzschicht (Myelinscheide). Dadurch wird die Fähigkeit dieser Nerven, den elektrischen Impuls weiterzuleiten, gestört. Es wird angenommen, dass neben Umwelteinflüssen auch bestimmte Infektionen im Jugendalter, eine erbliche Belastung und Abwehrreaktionen des Körpers gegen eigenes Gewebe (Autoimmunprozesse) zur Entstehung der Krankheit beitragen.

Da Nervengewebe anders als z.B. Fettgewebe oder Muskelgewebe nicht nachwachsen kann, sind die Schädigungen der Nerven nicht wieder rückgängig zu machen. Die Erkrankung verläuft Initial häufig in Schüben. Es ist so möglich, durch geeignete Behandlungsmaßnahmen die Häufigkeit solcher Schübe zu verringern. Dadurch kann dann die weitere Zerstörung des Nervengewebes vermindert werden.

Diagnose

Die Diagnose wird nach einheitlichen Diagnosekriterien der Multiplen Sklerose gestellt. Als Grundlage dient die zuletzt 2012 überarbeitete Fassung der McDonald-Kriterien. Klinisches Hauptkriterium der MS-Diagnose bleibt der Nachweis einer räumlichen und zeitlichen Streuung (Dissemination) von Entzündungsherden.

Untersuchungen

Notwendige Untersuchungen: Bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer multiplen Sklerose wird normalerweise folgendes erfolgen: eine genaue Schilderung der Beschwerden, seit wann sie auftreten etc. (Anamnese), eine neurologische und psychiatrische Basisuntersuchung, Elektrodiagnostik (EEG, evozierte Potentiale, Elektronystagmographie, Untersuchung des Blinkreflexes (auch Blinzelreflex genannt)), eine Kernspintomographie, Blutuntersuchungen und eine Liquordiagnostik (Abklärung z.B. einer Borreliose, Toxoplasmose, Lues, .. oder anderer Erkrankungen (Sarkoidose, systemischer Lupus erythematodes)).

Therapie

Die therapeutischen Möglichkeiten lassen sich in die Schubtherapie, die immunmodulierende Langzeittherapie und die Behandlung symptomatischer Beschwerden unterteilen.
Hinsichtlich der Schubtherapie wird üblicherweise eine intravenöse Therapie mit 1000 mg Methylprednisolon über 3-5 Tage verabreicht.
Bei einer RR-MS (schubförmig remittierende MS) wird eine frühestmögliche immunmodulatorische Therapie empfohlen, um bereits im Frühstadium der Erkrankung axonale Schäden zu begrenzen.  Es wird zwischen einer Basistherapie und einer Eskalationstherapie unterschieden.

© 2024 Interdisziplinäre Facharztklinik Rodenkirchen GmbH + Co KG. Köln
Schillingsrotter Str. 39-41 | 50996 Köln