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Adnexitis, Eileiter Entzündung, Eierstock Entzündung, Unterleibsentzündung

Beschreibung

Bei der Adnexitis handelt es sich um eine Entzündung der sog. Adnexe (dt.: Anhangsgebilde). In der Regel wird der Begriff in der Gynäkologie verwendet und beschreibt die Kombination der Entzündung von Eileiter und des Eierstocks.

Eine Adnexitis kann einseitig und beidseitig auftreten. Die akute Adnexitis ist mit deutlichen Schmerzen im Bereich des Unterbauchs verbunden. Chronische Adnexitiden machen oft nur wenige Symptome, können jedoch Ursache für eine chronische Sterilität sein. Das Erreger-Spektrum kann groß sein, aktuell finden sich jedoch in fast 40% der Fälle Infektionen durch Chlamydien. Die Adnexitis und andere Entzündungen im Bereich des kleinen Beckens (Zervizitis, Endometritis) werden auch unter dem Begriff "pelvic inflammatory disease" (dt. Unterleibsentzündung) zusammengefaßt.

Die Patienten klagen in der Regel über einen akut einsetzenden, seitenbetonten Unterbauchschmerz postmenstruell oder periovulatorisch. Bei begleitenden Entzündungen im Bereich der Zervix oder der Gebärmutter finden sich zusätzlich Ausfluss (Fluor) oder Schmierblutungen. Bei schweren Infektionen können auch Erbrechen und eine Ileus-Symptomatik hinzukommen. In der Regel handelt es sich um Keime, die über die Vagina und die Gebärmutter in den Eileiter aufsteigen. Häufig findet sich zusätzlich eine Entzündung im Bereich des Gebärmutterhalses (Zervizitis) und der Gebärmutterschleimhaut (Endometritis). Häufig finden sich diese Entzündungen kurz nach der Menstruation oder kurz nach dem Eisprung (Ovulation). Zu diesen Zeiten ist der Schleim im Bereich des Gebärmutterhalses (Zervix) erweicht und damit durchgängiger. Der Altersgipfel liegt zwischen 15 bis 20 Jahren.

Untersuchungen

  • Klinische Untersuchung: Bei der Palpation finden sich ein Uterus- und Adnex-Druckschmerz und ein Portio-Schiebe-Schmerz.
  • gynäkologische Untersuchung: Bei der Spekulumuntersuchung können Entzündungen im unteren Genitaltrakt entdeckt werden und Abstriche zur mikrobiologischen Keimbestimmung entnommen werden. 
  • Im Ultraschall lassen sich Abszesse, Schwellungen und Sekretverhalte finden. 
  • Bei akuter Erkrankung mit unklarer Genese kann als ultima ratio eine Laparoskopie bzw. Pelviskopie mit intraoperativem mikrobiologischem Abstrich durchgeführt werden.
  • Im Blutbild findet sich in der Regel eine Leukozytose und das CRP ist erhöht
  • zytologischer Abstrich zum Ausschluß eines Malignoms im Zervikalkanal bzw. dem Uterus mit Abflußbehinderung und sekundärer Entzündung

Differentialdiagnose

  • Extrauteringravidität (HCG erhöht)
  • Blinddarmentzündung (Appendizitis)
  • Morbus Crohn bzw. Colitis ulcerosa
  • Divertikulitis
  • radikuläre Schmerzen

Behandlungen

Da die meisten Adnexitiden heute durch Chlamydien verursacht werden, wird eine unkomplizierte und ambulant behandelten Adnexitis initial mit Tetrazyklinen über mind. 10 Tage therapiert. Bei Therapie-Versagen wird eine Therapie mit Cephalosporinen und Metronidazol eingeleitet. Bei weiterem Therapie-Versagen sollte versucht werden den auslösenden Keim zu asservieren und eine Keim-spezifische Antibiotikatherapie angesetzt werden. Abszesse werden in der Regel stationär und chirurgisch angegangen und entlastet. Schmerzen werden mit Antiphlogistika angegangen (z.B. Diclofenac).

Komplikationen

  • Sterilität: Durch Narben- und Strikturbildung auf Grund von Verwachsungen kann es zur obstruktiven Sterilität kommen.   
  • Verwachsungen und Sekretaufstau (Hydrosalpinx, Hämatosalpinx, Pyosalpinx, Dysmenorrhoe)   
  • Abszess  
  • Tuboovarialabszess: Abgekapselter Entzündungsherd mit Einbeziehung und Verbacken des Eileiters und des Eierstocks  
  • Douglas-Abszess: Abgekapselter Entzündungsherd im Bereich zwischen Rektum und Uterus (Douglas-Raum)   
  • Peritonitis: lebensgefährlicher Durchbruch der eitrigen Entzündung in die freie Bauchhöhle   
  • Sepsis  
  • chronische Adnexitis:

Symptome der chronischen Adnexitis sind häufig blande. Häufig finden sich Unterbauchbeschwerden und Schmerzen beim Geschlechtsverkehr (Dyspareunie). Außerdem kann ein chronischer Ausfluß bestehen. Therapeutisch schwer anzugehen, da häufig Vernarbungen Ursache der Beschwerden sind.

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